Die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meerschätze in der Antarktis (CCAMLR) hat sich auf ihrer 40. Jahrestagung nicht darauf einigen können, neue Meeresschutzgebiete in der Antarktis einzuführen. Russland und China haben die Einigung wie in den vergangenen Jahren verhindert. An der CCAMLR beteiligen sich 24 Länder und die EU. Verhandelt wurde auf der Konferenz über drei antarktische Meeresschutzgebiete mit einer Fläche von rund vier Millionen Quadratmetern: im Weddellmeer, in der Ostantarktis sowie westlich der antarktischen Halbinsel.
Ein internationales Team hat nun endgültig ein Rätsel gelöst, das sich bei der Analyse eines Eisbohrkerns von der antarktischen Halbinsel im Jahr 2016 ergeben hatte. Damals stellten Forschende des Desert Research Institute in den USA fest, dass in einem bestimmten Bereich des Kerns die Konzentration von Russ anstieg – ein Bereich, der sich ab dem Jahr 1300 gebildet haben musste. Russ – in der Fachwelt auch als „Black Carbon“ bezeichnet – entsteht, wenn Kohle, Öl, Gas oder Biomasse verbrennt. In detektivischer Arbeit konnte nun das internationale Team belegen: Die Russ-Ablagerungen im Bohrkern sind darauf zurückzuführen, dass die Maori bei der Erstbesiedlung Neuseelands in grossem Massstab Wälder abbrannten.
Seit über einem Jahrhundert ist das legendäre Schiff des Entdeckers Sir Ernest Shackleton unter dem Eis des Weddellmeers verschollen. Der Falklands Maritime Heritage Trust (FMHT) plant nun eine gross angelegte Suchaktion um das Wrack der Endurance aufzuspüren, zu vermessen und zu filmen.
Die Antarktis gehört der Wissenschaft und untersteht keiner Regierung. Der sechste Kontinent darf weder militärisch noch industriell genutzt werden - so will es der seit 1961 geltende Antarktisvertrag. Obwohl mehrere Länder Gebietsansprüche in der Antarktis erheben und zahlreiche Männer und Frauen die Flaggen ihrer Nationen im ewigen Eis gehisst haben, existiert bis heute keine offizielle Flagge für den weissen Kontinent.
Unter dem antarktischen Eis sind bislang mehr als 400 Seen entdeckt worden – vom renommierten Fachjournal Nature einst als „das grösste unerforschte Ökosystem des Planeten" bezeichnet. Einer neuen theoretischen Studie zufolge könnten in diesen Seen Bedingungen herrschen, die mikrobielles Leben mehr begünstigen als bisher angenommen.
Albatrosse und Sturmvögel verbringen den grössten Teil ihres Lebens in den Weiten des Ozeans. Die Langstreckenflieger segeln majestätisch durch eisige Winde, jagen Fische, Krill und Tintenfisch und steuern nur selten Festland an. Eine neue Studie hat nun ergeben, dass sich die Vögel dabei 39% der Zeit in internationalen Gewässern aufhalten, wo ihr Schutz nicht gewährleistet werden kann. Da die Hälfte der Arten vom Aussterben bedroht ist, fordern die Studienverantwortlichen jetzt globale Abkommen, um die Vögel auch ausserhalb von nationalen Hoheitsgewässern zu schützen.
Die Antarktis könnte in Zukunft wieder grüner werden, wenn sie sich erwärmt. Neue Arten könnten sich ansiedeln. Gleichzeitig könnten andere Arten zurückgehen oder aussterben, sagen die Wissenschaftler eines internationalen Forscherteams. Die Erkenntnisse basieren auf hunderten Fachartikeln des letzten Jahrzehnts, die nun unter der Leitung des Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung umfassend ausgewertet wurden.
Erst im Oktober ist die „Polarstern“ von ihrer einjährigen Arktis-Drift-Expedition zurückgekehrt. Am 20. Dezember geht es für das Deutsche Forschungsschiff bereits wieder los, diesmal in entgegengesetzter Richtung in die Antarktis. Die „Polarstern“ bringt dabei wie üblich Material und Treibstoff zur Neumayer-Station III. Corona-bedingt reist aber diese Saison auch das ganze Überwinterungsteam per Schiff auf den Südkontinent.
Eselspinguine lassen sich durch ihren orangenen Schnabel leicht von anderen Pinguinarten unterscheiden. Obwohl die Vögel je nach Lebensraum etwas kleiner oder grösser sein können, galt der Eselspinguin bisher als eine Art. Biologen der University of Bath haben nun die Genome verschiedener Kolonien untersucht. Dabei haben sie festgestellt, dass sich das Erbgut der Pinguine stärker unterscheidet als bisher angenommen. Die Unterschiede seien so gross, dass man Eselspinguine eigentlich in vier eigenständige Arten einteilen müsste.
Kaiserpinguine, Krill und Krabbenfresser: Das Weddellmeer ist Lebensraum unzähliger Arten und gehört zu den letzten, nahezu unberührten Regionen der Antarktis. Experten aus aller Welt fordern seit Jahren, das Gebiet unter Schutz zu stellen. Für mindestens ein weiteres Jahr lang wird das Weddellmeer allerdings schutzlos bleiben.
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